Oldtimer finanzieren – so geht´s!

Oldtimer sind nicht nur für alle Nostalgiker interessant, sondern gelten auch als Anlageobjekt. Einige nostalgische Fahrzeuge konnten in den letzten Jahrzehnten eine wahre Wertsteigerung erleben. Nicht immer ist der Kauf der motorisierten Schätzchen längst vergangener Zeit mit Eigenkapital möglich. Der Oldtimer-Traum muss dennoch nicht zerplatzen. Spezielle Finanzierungsmöglichkeiten helfen bei der Realisierung.

(Nachtrag)

Für den Kauf und Verkauf von Oldtimern gibt es einen neuen Marktplatz im Internet. Hierzu haben unsere Leser gute Erfahrungen gemacht und konnten spitzen Preise erzielen. Nach der Anmeldung stehen euch qualifizierte Gutachter und sogar Notare zur Seite.

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Vor der Vertragsunterschrift: Darauf müssen Oldtimer-Fans achten

Oldtimer ist nicht gleich (werthaltiger) Oldtimer. Bevor die Unterschrift unter den Kaufvertrag gesetzt wird, gilt es vor allem beim Fahrzeugzustand einiges zu beachten. In Deutschland gelten nur die nostalgischen Fahrzeuge als Oldtimer, die mindestens 30 Jahre alt sind. Der Fahrzeugzustand spielt bei der Wertermittlung eine wesentliche Rolle.

Wer seinen Oldtimer verkaufen möchte, bietet das charmant-nostalgische Fahrzeug in mehr oder minder gepflegtem Zustand an. Besonders funktionsfähige und gepflegte Fahrzeuge, die nahezu im Originalzustand sind, werden mit hohen Preisen angeboten. Ob das Fahrzeug seinen vermeintlichen Verkaufspreis wirklich wert ist, entscheidet sich im Detail. Deshalb ist die Klassifizierung des Zustandes besonders wichtig. Wer als Oldtimer-Laie über wenig Kenntnis bei der Beurteilung verfügt, sollte sich einen seriösen und unabhängigen Experten als Unterstützung suchen.

Marktwert des Oldtimers und das Potenzial abschätzen

Ist der Angebotspreis tatsächlich gerechtfertigt oder gibt es deutliche Differenzen zum gegenwärtigen Marktwert? Wer das Auto finanzieren und nicht zu viel beim Kaufpreis ausgeben möchte, sollte sich zunächst Zeit nehmen. Mit dem Baujahr, der genauen Fahrzeugbezeichnung und den Ausstattungsmerkmalen ist es leicht, verschiedene Einschätzungen zu Marktwert bzw. der Wertstabilität zu finden. Der Blick in Oldtimer-Foren hilft, die Begehrlichkeiten des favorisierten Autos einzuschätzen. 

Der Geheimcode der Zustandsnoten

Wer einen Oldtimer kauft oder später verkaufen möchte, sollte sich mit den Zustandsnoten auseinandersetzen. Bei der Oldtimer-Klassifizierung gibt es insgesamt fünf davon.

Zustandsnote 1

Diese Oldtimer sind in einem tadellosen Zustand. Dieses Fahrzeug weist nur kleine Gebrauchsspuren und Mängel auf; entspricht dem ehemaligen Neuwagenzustand. Solche nostalgischen Schmuckstücke sind begehrt und selten zu finden. Wer Glück hat und sie dennoch antrifft, muss dafür häufig tief in die Tasche greifen.

Zustandsnote 2

Bei Oldtimern dieser Klassifizierung zeigen sich leichte Gebrauchsspuren. Allerdings wurde er immer fachgerecht instandgehalten, sodass er funktionstüchtig ist.

Zustandsnote 3

Wer einen Oldtimer dieser Kategorie trifft, kann sich sofort nach Vertragsunterschrift ans Steuer setzen. Die Fahrzeuge sind verkehrssicher und können problemlos gefahren werden. Allerdings sind Gebrauchsspuren sichtbar, jedoch ohne Rostschäden.

Zustandsnote 4

Oldtimer mit der vierten Klassifizierung haben einige Mängel, die sofort ins Auge fallen. Sie sind nur bedingt sofortig fahrbereit und brauchen noch viel Zuwendung (Restauration).

Zustandsnote 5 

Oldtimer dieser Kategorie haben einen besonders schlechten Zustand, sind dafür aber meist besonders kostengünstig zu haben. Sie müssen (aufwendig) restauriert und instandgesetzt werden. Wer sich solch einen Oldtimer kaufen möchte, sollte vorab genau prüfen, welcher Restaurationsaufwand zu erwarten ist, und dies bei der Finanzierungskalkulation unbedingt einplanen.

Oldtimer-Geheimtipps mit der größten Wertsteigerung

Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) hat einen Oldtimer-Index für Deutschland herausgebracht, an denen sich Käufer und Verkäufer orientieren können. Hier zeigt sich, dass vor allem deutsche Modelle heiß begehrt unter Oldtimer-Fans sind.

Zu den gefragten Modellen gehört der VW Bulli T2. Er wurde von 1967–1972 gebaut und erfreut sich unter Oldtimer-Fans enormer Beliebtheit. Auch der Citroën 2 CV 6 steht auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Gebaut wurden die als „Ente“ bekannten Modelle 1969 bis 1976. Der Mercedes 300 SL gehört ebenfalls zu den Oldtimer-Favoriten. Gebaut zwischen 1954 und 1957 ist er noch heute begehrt und als Anlageobjekt ein echter Geheimtipp.

Der Ford Escort 1100 S, der zwischen 1968 und 1970 gebaut wurde, gehört ebenfalls zum Oldtimer-Favoritenkreis. Seine kurvige Silhouette zieht noch heute Oldtimer-Fans in den Bann. Am Index zu finden ist auch der Fiat 500F (Baujahr 1965–1972). Das kleine Mobil wird vor allem in der ursprünglichen Farbe (Grau und Beige waren damals bald verbreitet) als echter Oldtimer-Anlagetipp gehandelt. Auch der Renault R4 hat es mit den Modellen aus den Baujahren 1972 bis 1974 in die Liste des Oldtimer-Index geschafft. Viele Fans erliegen dem französischen Charme, denn das Modell ist vor allem in Deutschland immer seltener zu finden.

Oldtimer finanzieren: Diese Optionen gibt es

Es kann sich lohnen, einen Oldtimer gerade jetzt zu kaufen und ihn als Wertanlage zu nutzen. Erfahrungen zeigen, dass Oldtimer deutschlandweit und international viele Nostalgie-Anhänger haben. Sie sind gern bereit, für bestimmte (seltene) Modelle enorme Preise zu zahlen. Reich werden mit dem richtigen Oldtimer – das ist durchaus möglich.

Wer die Rarität noch nicht besitzt, kann sich auf die Suche nach einem geeigneten Modell machen. Die Preise dafür variieren deutlich, abhängig vom Zustand. Einige Oldtimer gibt es schon unter 20.000 Euro; gefragte Modelle sind deutlich teurer.

Nicht jeder kann sich den Traum vom Oldtimer mit eigenem Budget erfüllen. Unterstützung dafür gibt es durch verschiedene Darlehensmöglichkeiten: vor allem Rahmenkredit und Ratenkredit. Den konventionellen Ratenkredit kennen mit Sicherheit viele Verbraucher. Die gewünschte Kreditsumme wird über einen bestimmten Zeitraum mit festen monatlichen Raten und zu einem definierten Zinssatz zurückgezahlt.

Für wen ist der Oldtimer-Ratenkredit empfehlenswert?

Der Ratenkredit ist dann interessant, wenn Kaufinteressenten bereits vorab den Preis kennen. Damit können verschiedene Darlehensangebote bei zahlreichen Kreditinstituten eingeholt werden. Der Vorteil: Die Konditionen sind äußerst günstig und der Kfz-Brief verbleibt beim Käufer. Der Nachteil: Wird mehr Kapital (beispielsweise durch unentdeckte notwendige Restaurationsarbeiten) benötigt, ist die zusätzliche Finanzierung häufig nicht so leicht möglich.

Ratenkredit-Alternative für Oldtimer: der Rahmenkredit

Der Rahmenkredit ist eine besonders flexible Alternative zum Ratenkredit. Hierbei wird, wie es der Name schon sagt, mit dem Kreditgeber ein Rahmen festgelegt. Die Kreditnehmer können individuell nach Wunsch einzelne Beträge abrufen, bis das Limit erreicht ist. Solche Rahmenkredit sind optimal, um Oldtimer zu kaufen und genügend finanziellen Spielraum für deren Restauration zu haben.

Wer den genauen Restaurationsaufwand noch nicht, allerdings in Fahrzeugpreis, kennt, hat mit dem Rahmenkredit viele Möglichkeiten. Müssen Ersatzteile gekauft oder Dienstleistungen (beispielsweise Lackierarbeiten) bezahlt werden, steht durch den Rahmenkredit genügend Geld zur Verfügung. Ein älterer Vorteil: Der Rahmenkredit ist im Gegensatz zum Ratenkredit meist nicht an die Laufzeit gebunden. Erst, wenn sich Darlehensnehmer tatsächlich eine Summe auszahlen lassen, beginnt die vorher vereinbarte Rückzahlung mit den entsprechenden Konditionen.

Rahmenkredit vs. Ratenkredit: Was ist für die Finanzierung kostspieliger Oldtimer am besten?

Werden Liebhaberstücke wie Gemälde und Co. verkauft, bewegen sie sich häufig in Preisregionen unter 10.000 Euro. Günstige Oldtimer gibt es ebenfalls in diesem Preissegment. Doch viele Oldtimer im besonders guten Zustand kosten deutlich mehr. Preise ab 20.000 Euro sind am Oldtimer-Verkaufsmarkt keine Seltenheit (abhängig vom Modell, dessen Ausstattung und anderen Merkmalen).

Welche Finanzierungsmöglichkeit die beste ist, hängt nicht nur von den Zinskonditionen, sondern vor allem von der benötigten Darlehenshöhe ab. Rahmenkredite werden erfahrungsgemäß bei den meisten Banken zwischen ca. 2.500 Euro und bis zu 25.000 Euro bereitgestellt. Kostet der Oldtimer mehr, wird es schwer, einen Rahmenkredit abzuschließen.

Ratenkredite bieten deutlich mehr finanziellen Spielraum, denn die Limitierung wird meist auf ca. 50.000 Euro festgesetzt. Damit lassen sich auch hochpreisige Oldtimer-Träume realisieren. Die Laufzeiten bei Ratenkrediten bewegen sich ebenfalls flexibel (abhängig von den Vertragsdetails), sodass günstige Raten bei der Laufzeit bis 120 Monate möglich sind.

Die monatlichen Raten: Zuverlässigkeit mit Ratenkredit

Damit Oldtimer-Fans ihr Lieblingsstück nach dem Kauf genießen können und sich keine Sorgen machen müssen, sollten die Rückzahlungsmodalitäten geklärt sein. Wer sich maximale Planbarkeit wünscht, greift auf den Ratenkredit zurück. Der Vorteil: über die gesamte Laufzeit gleichbleibende Raten. Häufig sind sogar Sondertilgungen möglich, sodass die Laufzeit verkürzt und die Kosten für den Kredit reduziert werden können.

Der Rahmenkredit bietet zwar mehr finanziellen Spielraum auf Abruf, doch die monatlichen Raten sind variabel. Meist muss eine Rückzahlung der in Anspruch genommenen Summe von mindestens einem Prozent erfolgen. Dafür bleibt mehr finanzielles Back-up, wenn der Oldtimer weitere kostspielige Verschönerungsmaßnahmen benötigt.

Tipp: Kreditkonditionen verbessern – diese Optionen gibt es

Ob Rahmen- oder Ratenkredit – die Kreditkonditionen lassen sich mit leichten Tricks deutlich verbessern. Banken drücken durch die (hohen oder niedrigen) Zinsen ihr Vertrauen und das Risiko in Bezug auf die Darlehensnehmer aus. Je höher die Zinsen, desto höher das Risiko für die Bank. 

Damit der Traum vom Oldtimer nicht zum unnötig kostspieligen Unterfangen wird, können Darlehensnehmer selbst aktiv werden. Einige Kreditinstitute bieten beispielsweise spezielle Oldtimer-Darlehen mit festem Verwendungszweck. Für den Kauf der Oldtimer wird ein günstiger Kredit bereitgestellt, allerdings mit einigen Hürden. Damit der Kredit genehmigt wird, muss häufig ein Wertgutachten des Oldtimers vorliegen. Stellt der Verkäufer es nicht bereit, müssen infrage kommende Käufer womöglich selbst in Vorleistung gehen und das Gutachten beauftragen.

Zusätzlich haben Banken strenge Vorgaben, welche Oldtimer sie tatsächlich als Anlagepotenzial einstufen. Das Darlehen kann, wenn die Bank das gewünschte Oldtimer-Modell nicht unterstützt, abgelehnt oder deutlich teurer werden.

Eigenkapitalbereitstellung hilft bei Kostensenkung

Oldtimerfans können die Kreditkosten mit Eigenkapital senken. Auch ein kleiner Beitrag genügt häufig schon, um den guten Willen gegenüber der Bank zu bekräftigen. Eine solide Finanzplanung mit monatlichem Rückzahlungsplan hilft ebenfalls. Dabei gilt: realistische Einschätzungen der finanziellen Möglichkeiten. Möchten Oldtimer-Enthusiasten eine monatliche Darlehensrate von 1.000 Euro zurückzahlen, sollten die Einnahmen ausreichend sein. Beträgt das monatliche Haushaltseinkommen etwa insgesamt 1.500 Euro, wird die Bank dieser Finanzierungsidee nicht zustimmen. 

Wer sich den Oldtimer-Traum erfüllen möchte, sollte sich vorher überlegen, welches Budget er sich leisten kann (auch mit den monatlichen Rückzahlungsraten bei der Bank). Die genaue Vorstellung der maximalen Kaufsumme macht es leichter, die passenden Oldtimer-Angebote zu finden. Es dauert zwar häufig sehr lang, bis der gewünschte Oldtimer endlich vorfährt, aber das Warten lohnt sich. Die Freude darüber, endlich Besitzer dieses nostalgischen Schmuckstückes zu sein, ist unbezahlbar. x