Wie schütze ich mich vor Betrug beim Antiquitätenkauf im Internet?

Das Internet ist auch für Antiquitätenliebhaber ein unglaublicher Marktplatz. Viele Stücke, gerade die von weiter entfernt, lassen sich nur noch übers Netz finden. Auf der anderen Seite bleibt immer eine gewisse Unsicherheit bestehen. Fotografieren lässt sich viel und wer kann auf einem bloßen Foto erkennen, dass ein Stück echt ist? Wie also können sich Liebhaber vor Betrug im Internet schützen?

(Nachtrag)

Für den Verkauf von Antiquitäten gibt es einen neuen Marktplatz im Internet. Hierzu haben unsere Leser gute Erfahrungen gemacht und konnten spitzen Preise erzielen. Nach der Anmeldung stehen euch qualifizierte Gutachter und sogar Notare zur Seite, die den Antiquitäten-Wert realistisch einschätzen.

Wir wünschen allen Lesern gute Geschäfte auf catawiki.de

Hier Antiquitäten verkaufen!


Ob Marktplatz oder Kleinanzeige: die passenden Stücke suchen

Betrüger Bild
Bild: Wo viel Geld zu holen ist, treiben leider auch immer wieder Betrüger ihr Unwesen – doch wie lassen sich diese erkennen? Bildquelle: ankaeufer.com

Gerade Sammler wissen genau, wonach sie suchen. Aber auch Liebhaber allgemeiner Antiquitäten haben häufig Vorlieben. Aber wo genau lassen sich die Stücke finden?

Es gibt etliche Möglichkeiten:
  • Spezielle Marktplätze – für Antiquitäten oder bestimmte Sammlerstücke gibt es Marktplätze, die sich eigens mit diesen Stücken beschäftigen.
  • Online-Kleinanzeigen – auch hier lassen sich immer wieder Schätze finden. Gerade im Möbelbereich können Liebhaber viele Schätze finden.
  • Offline-Kleinanzeigen – in Stadtzeitungen werden oft Garagenflohmärkte oder auch Wohnungsräumungen ausgeschrieben. Bei Wohnungsauflösungen wissen Sammler, dass hier Stücke zu finden sind.

Lieber ein Blick zu viel: Verkaufsseite checken

Es gibt natürlich neben den Marktplätzen, auf denen Sammler mit Glück etwas finden, spezialisierte Shops und Webseiten. Hier sollte jedoch vor einem Kauf genauer hingeschaut werden, da es Betrugsmaschen gibt.

Einige Beispiele:

Betrugsart Erklärung Folgen
Fakeshop diese Seiten und Shops existieren nur zum Schein Vorabüberweisungen werden gefordert, Ware kommt nie.
Gefälschte Ware gefälschte oder nicht antike Ware wird geliefert. wieder werden Vorabzahlungen gefragt.
Hehlerware die Ware wurde gestohlen beim Kauf gestohlener Ware macht sich der Käufer mitschuldig.

Abbildung 1: Arten von Betrug im Internet

Es gibt einige Anzeichen, die für einen fragwürdigen Shop oder Anbieter sprechen. Wer ausschließlich Vorkasse erwartet, keinerlei persönlichen Kontakt will und auch nicht das Ansehen der Ware erlaubt, scheidet bereits aus.

Weitere Anzeichen für betrügerische Absichten im Onlinehandel lassen sich hier auf betrugstest.com finden.

Von Angesicht zu Angesicht: Kein Kauf ohne Sichtung der Ware

„Antiquitäten sind das einzige Feld, auf dem das Gestern noch Zukunft hat.“Harold Wilson Sicherlich kann ein günstiges Stück auch ohne Inaugenscheinnahme erworben werden, doch sobald mehr Geld im Spiel ist, sollten Antiquitäten vor dem Kauf persönlich begutachtet werden. Bei wertvollen Stücken empfiehlt es sich sogar, einen Experten mitzunehmen. Das braucht nicht unbedingt ein Gutachter sein, oftmals reicht es schon, einen befreundeten Händler mit ins Boot zu holen. 

Ist das Kunst oder kann das weg? Ohne Beweis geht nichts

Video: Wer mehr über Echtheitsbeweise für Antiquitäten wissen möchte, findet hier weitere Infos anhand von Biedermeier-Möbeln.

Es gibt verschiedene Formen von Antiquitäten. Wer lediglich ältere Möbel mag, um sie zu restaurieren und eventuell zu verkaufen, der hat es auf dem Markt noch relativ leicht. Anders verhält es sich, wenn echte Kunst oder rare Stücke im Spiel sind. Nicht nur ist der Kaufpreis hier deutlich höher, es können auch andere Faktoren mitspielen. 

In diesen Fällen sollten immer Gutachter aufgesucht und ein schriftliches Gutachten erstellt werden. Der Gutachter hilft übrigens auch bei der Wiederverkäuflichkeit und der Geschichte eines Stücks, wie auf merkur.de erklärt wird.

Wer beispielsweise ein Gemälde bei einer Wohnungsauflösung erwerben möchte, welches letztendlich aus dem Diebesgut der Nationalsozialisten stammt, der könnte mitunter von dem Stück enteignet werden, sofern die Erben der damaligen Besitzer ausfindig gemacht werden können. 

Der erste Eindruck kann trügen: Händler checken

Manchmal genügt es schon, den Namen eines Händlers bei Google einzugeben, um auf äußerst fragwürdige Geschäftsbeziehungen zu stoßen. Gerade über unseriöse Händler wird in Fachkreisen durchaus gesprochen und diese Gespräche und Warnungen tauchen stets in den Suchmaschinen auf. 

Hat der Händler eine Webseite, können die Gewerbenummern und Umsatzsteuernummer überprüft werden.

Wissen ist Macht: Auch bei denkmalgeschützten Immobilien

Viele alte, oft schon denkmalgeschützte Häuser kommen früher oder später unter den Hammer. Mit ihnen nicht selten die Einrichtung, die schlichtweg nie abgeholt wurde. Eine gute Chance, eventuell tolle Sammlerstücke einzuheimsen, wenn der Preis stimmt.

Eigentum verpflichtet: Bei alten Häusern genau hinsehen

Beim Verkauf alter Häuser sollten Liebhaber jedoch genauer hinschauen und unbedingt einen Experten mit ins Boot holen. Gerade der Denkmalschutz hat strenge Regeln, wie auf das-baudenkmal.de zu erfahren ist. Wer zu schnell zugreift, der hat ein nicht nutzbares Gebäude im Besitz. 

Bei den Immobilien stehen insbesondere die Restaurationsmöglichkeiten, der allgemeine Zustand des Objekts, der Wert und die Kosten für die Modernisierung, Sanierung und Erhaltung im Mittelpunkt des Interesses. Steht die Immobilie unter Denkmalschutz, müssen die Regelungen beachtet werden. 

Papier ist geduldig, aber hilfreich

Je ein Antiquitätenliebhaber selbst weiß, desto weniger läuft er Gefahr, auf Fälschungen hereinzufallen. Und noch mehr: Das Vorwissen allein ist es, was Sammlern überhaupt die Chance eines guten Geschäfts ermöglicht. Wie tragisch wäre es, wenn die Ming-Vase bei einer Wohnungsauflösung einfach als unnütze Katalogdekoration abgeschrieben würde? 

Für sämtliche Bereiche gibt es gute Fachliteratur und natürlich dementsprechende Kurse. Liebhaber sollten aber nicht allein eine Epoche beobachten, sondern ein möglichst breites Gesamtwissen haben. So können sie mit für sie uninteressanten Stücken die finanzielle Grundlage für die wirklich interessanten Käufe legen. 

Übung durch Praxis: Ausstellungen sind hilfreich

Das ist die Praxis nach dem theoretischen Lernen. Ausstellungen helfen ungemein weiter, nicht allein, weil hier die Stücke begutachtet werden können, sondern auch, weil die Aussteller sich gerne mitteilen und freundlich nachfragenden Liebhabern Tipps geben. Ob diese Ausstellung in einem Museum ist, einer Fachausstellung oder auch auf einem Händlermarkt, ist dabei unerheblich. 

Sammler reden nicht über den Preis – ein Fehler?

Natürlich ist es so, dass ein Stück für einen Sammler einen oft unerschwinglichen und nicht zu beziffernden Wert hat. Dennoch sollte eine Kenntnis über den Wert bestehen. Das gilt für eigene Sammlungen, denn diese sollten immer nach ihrem Wert bemessen versichert sein, aber auch für fremde Stücke. 

Wie kann ein Sammler ohne Kenntnis des Werts einen guten Kauf erzielen? Wie kann er vielleicht Stücke wertgetreu verkaufen, wenn er den Wert nicht kennt? 

Alter SchrankBild: Antiquitäten zeigen eine Zeit, in der die Liebe zur Möbelherstellung noch greifbar war. Bildquelle: ankaeufer.com

Fazit – Betrug im Antiquitätenhandel bleibt nicht aus

Antiquitäten sind etwas Wunderbares, denn sie erzählen uns als stumme Zeitzeugen eine Geschichte. Doch vor dem Genuss des Sammlers steht immer der Kauf. Und hier lauern zahlreiche Hürden und Fallstricke, die aus einer tollen Idee am Ende ein kleines finanzielles Desaster machen können. Wo viel Geld zu verdienen ist, treiben leider auch immer wieder Betrüger ihr Unwesen.

Wer gründlich checkt, zahlt nicht umsonst

Glücklicherweise gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen Betrüger zu wappnen. Wer vorher den Händler genau checkt und sich von dessen Seriosität überzeugt, hat den ersten Schritt in die richtige Richtung bereits getan. Darüber hinaus ist es wichtig, sich generell mit der gewünschten Epoche und speziellen Merkmalen echter Immobilie zu befassen. Stimmen zu guter Letzt auch noch Beweise für die Echtheit eines Sammlerstücks, steht einem erfolgreichen Kauf nicht mehr im Wege. Auf geht’s!