Münzen reinigen – So bekommst Du jede Münze sauber
Eigentlich sollten als Sammlerstücke betrachtete und verwendete Münzen gar nicht gereinigt werden. Sie dokumentieren Zeitgeschichte und büßen durch vermeintliche Säuberungen einen Teil ihrer Natürlichkeit ein. Zudem ist mit dem Akt häufig ein Wertverlust der jeweiligen Münze verbunden.
Aber: Im Laufe der Jahre sammeln sich auf den Münzen verschiedenste Schmutzpartikel sowie auch Keime und Bakterien an. Sie lassen die edlen Dekorationselemente weniger glanzvoll, mitunter auch unansehnlich, erscheinen. In solchen Fällen ist ratsam, die Münzen zu reinigen – aber richtig.
Mithilfe der grundlegenden Infos und praktischen Tipps dieses Ratgebers fällt es leichter, die Schönheit der Prägekunst alter Münzen und damit einhergehend auch ihren Wert langfristig zu erhalten. Wer seine Münzen verkaufen möchte, sollte sich eine Münzreinigung gut überlegen.
Münzen reinigen – grundlegende Infos und praktische Tipps
Zunächst ist wichtig, nichts zu überstürzen, um die Münzen nicht zu “überreinigen”. Eine überflüssige oder unsachgemäße Behandlung kann irreparable Schäden nach sich ziehen. Werden beispielsweise ungeeignete Mittel eingesetzt, führt dies zu Verunstaltungen und hohen Wertverlusten.
Edelmetalle kaum reinigungsbedürftig
Edelmetalle sind kaum anfällig für intensive Verschmutzungen – und brauchen demnach wenig bis gar keine Reinigung. In Gold geprägte Exemplare kommen gemeinhin ganz ohne Säuberungsmaßnahmen aus. Ähnlich verhält es sich mit den meisten modernen Sammlermünzen aus Silber.
Prinzipiell empfiehlt es sich, Münzen so selten und geringfügig wie möglich zu reinigen, um den originalen Zustand höchstens minimal zu verändern. Dies gilt in besonderem Maße für antike Kupfermünzen, deren Oberflächen in der Regel von einer Patina verziert werden.
Patina als bedeutsames Charakteristikum
Die sogenannte Patina ist durch den Alterungsprozess bedingt und präsentiert sich in Form einer speziellen Farbschicht. Letztere kann von Hellgrün über Braun bis hin zu Schwarz unterschiedliche Tönungen aufweisen. Unter keinen Umständen darf eine echte Ablagerungsschicht zerstört werden.
Wichtiger Hinweis: Die Patina fungiert als unverwechselbares Echtheitsmerkmal einer antiken Münze. Durch fehlgeleitete Verschönerungsversuche wird sie im schlimmsten Fall vernichtet – und damit auch der Wert des Sammlerstücks deutlich herabgesetzt.
Neben antiken Kupferausführungen entwickeln auch alte Silbermünzen gern und häufig eine Patina, die in Fachkreisen hohe Anerkennung genießt – vor allem, wenn die Oberfläche der jeweiligen Münze gleichmäßig gedunkelt ist. Münzen mit Patina wünschen also generell nicht behandelt zu werden.
Wann sollen Münzen gereinigt werden?
Aus allen bisherigen Infos ergibt sich folgendes Zwischenfazit:
- Edelmetalle wie Gold brauchen keine Grundreinigung
- Patina bei alten Kupfer- und Silbermünzen beibehalten
- Münzen nur bei tatsächlicher Verschmutzung reinigen
- Säuberungen möglichst selten und sparsam durchführen
- Fehler bei der Säuberung führen zu einem Wertverlust
Was es sonst noch zu beachten gilt
Es versteht sich von selbst, dass zur Reinigung von Münzen lediglich Mittel infrage kommen, die auf das jeweilige Material (Gold, Silber, Kupfer etc.) abgestimmt sind. Zudem wollen verschiedene Metalle niemals in dieselbe Flüssigkeit gelegt oder gemeinsam gesäubert werden.
Um wertvolle Münzen oder Medaillen schonend vom Schmutz zu befreien, ist es wichtig, sie während des Aktes nur am Rand anzufassen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, jede Behandlung erst einmal an weniger kostbaren Exemplaren zu testen. So wird klar, ob die Methode wirklich geeignet ist.
Entscheidende Faustregel: Je älter, empfindlicher und/oder wertvoller die Münze, desto vorsichtiger sollte die Reinigung erfolgen (Gold und Silber sind weniger empfindlich als Kupfer).
Welche Münzen möchten Sie reinigen?
Im ersten Schritt muss geklärt werden, aus welchem Material die zu reinigende Münze besteht (Gold, Silber oder Kupfer?) und welche Art von Verschmutzung vorliegt (leichte Fingerspuren/kleine Flecken oder doch gröbere Makel?). Je nach Voraussetzungen gibt es unterschiedliche Reinigungsoptionen.
Goldmünzen reinigen
Gold läuft normalerweise nicht an. Das Edelmetall ist gegen Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit sowie auch gegen Säuren diverser Stoffe (etwa Lacküberzug bei Möbeln) resistent. Dennoch kann es hin und wieder passieren, dass Goldmünzen verschmutzt werden und eine Reinigung brauchen.
Ob Fingerabdrücke oder Erdablagerungen: Goldmünzen lassen sich in einem einfachen Seifenbad (warmes Wasser plus Geschirrspülmittel) reinigen. Vorsicht bei speziellen Reinigungsbädern für Gold: Sie enthalten meist Aufheller, die den Münzen einen unnatürlichen Glanz verleihen.
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Tipp: Goldmünzen aus vergleichsweise weichem Material sollten überhaupt nicht gereinigt werden.
Silbermünzen reinigen
Das simple Seifenbad funktioniert auch bei Silbermünzen. Weitere potenzielle Haushaltsmittel sind:
Zitronensäurebad
Silbermünze in ein Zitronensäurebad tauchen. Dann unter fließendem warmen Wasser gründlich abspülen, in noch feuchtem Zustand mit feinem Kochsalz einreiben, kurz einwirken lassen und erneut unter warmes Wasser halten sowie zum Schluss sorgfältig trocknen.
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Kochsalzlösung
In einer flachen Schüssel Aluminiumfolie ausbreiten. Daraufhin eine gesättigte Lösung aus heißem Wasser und Kochsalz hineingießen. Silbermünze für zehn bis 20 Minuten in die Flüssigkeit legen. Zuletzt wie im Falle des Zitronensäurebads gründlich abspülen und trocknen.
Wichtig: Die Münzen keinesfalls mit einem Handtuch abtrocknen. Dessen Struktur ist nämlich prädestiniert dafür, Kratzer auf den Wertstücken zu hinterlassen.
Kupfermünzen reinigen
Antike Kupfermünzen, wie etwa Römische-Münzen reagieren am empfindlichsten auf eine Reinigung beziehungsweise Reinigungsmittel. Deshalb darf hier keine der bisher erwähnten Methoden angewendet werden. Stattdessen empfiehlt sich ein Bad in säurefreiem Olivenöl. Jedoch sollten Sie nicht von schnellen Ergebnissen ausgehen, denn der Erfolg stellt sich gemeinhin erst nach einigen Tagen ein. Bei solch einer Reinigung benötigen Sie viel Geduld. Benutzen Sie dazu am Besten ein Ultraschallreinigungsgerät.
Die Reinigung von Kupfer-Euro-Münzen ist weniger aufwändig. Hier empfehlen wir ein mit Wasser verdünntes Zitronenbad. Bitte keinen Essigkonzentrat verwenden. Das überreinigt die Münze und sorgt für ein mattes Äußeres.
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Reinigungshilfen aus dem Handel
Die bisher beschriebenen Varianten zur Reinigung von Münzen sind allesamt Hausmittel. Im Handel stehen diverse Utensilien zur Verfügung, die den Säuberungsprozess unterstützen können. Aber Achtung: Einige dieser Produkte “schaden” den Münzen. Sie sorgen für optische Veränderungen und damit Wertverluste.
Reinigungsmittel online kaufen
Wer seine Gold-, Silber- oder Kupfermünzen zum besten Preis verkaufen möchte, sollte möglichst auf Artikel wie
- Reinigungstücher,
- Reinigungslösungen,
- chemische Reiniger oder
- organische Reiniger
verzichten. Wenn überhaupt, eignen sich ausnahmslos Erzeugnisse, die im Münzhandel angeboten werden. Doch selbst in dem Gefilde ist Vorsicht geboten.
Hilfsmittel, die der Sammler oder Verkäufer von Münzen bei mäßig wertvollen Exemplaren probieren kann, sind sogenannte Ultraschallreiniger. Dabei sollten folgende Details berücksichtigt werden:
- immer nur eine Münze ins Gerät legen
- geeignetes Reinigungskonzentrat wählen
- Münze ganz kurz im Reiniger belassen
- dann Münze mit klarem Wasser abspülen
- Münze zuletzt vorsichtig trocken tupfen
p.s.
Um Münzen dauerhaft in einem gut gepflegten Zustand zu halten, spielt neben der richtigen Reinigung auch die sachgerechte Aufbewahrung eine wichtige Rolle.